Vom Himmel hoch by Gerhard Branstner

Vom Himmel hoch by Gerhard Branstner

Autor:Gerhard Branstner [Branstner, Gerhard]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2012-01-27T16:00:00+00:00


Kumpelfings im Weltenraum

und handelt von einem Wochenendausflug einer mir flüchtig bekannten Familie. Eventuelle Flüchtigkeiten in meiner Darstellung sind diesem Umstand geschuldet. Wie schon der Titel der Geschichte verrät, hießen die Leute, wenn ich mich recht erinnere, Kumpelfing mit Namen und waren, als sie davonzufliegen gedachten, nicht wenig aufgeregt, denn ihnen war noch keine Wochenendpartie gelungen, ohne einen wichtigen Ausrüstungsgegenstand vergessen zu haben.

›Fritzchen‹, vergewisserte sich Vater Kumpelfing, ›hast du das Wetter, und du, Karlchen, das Schwerefeld?‹

›Ja, ja!‹ riefen die beiden, Karl, der Zwölfjährige, und Fritz, zwei Jahre jünger.

›Na, na‹, entgegnete Kumpelfing, ›es wäre nicht das erste Mal, daß ihr was vergeßt. Und du, Heinzelmann‹, wandte er sich an den Jüngsten der Familie, ›hast du die Bodenfarbe eingepackt?‹

›Ja, lieber Papa, schön grün.‹

Doch Vater Kumpelfing hörte schon nicht mehr hin. Die Bodenfarbe ist kein unerläßliches Requisit für eine Wochenendpartie ins Weltall. Ohne sie geht es sich auf dem künstlich hergestellten Schwerefeld lediglich etwas unangenehm, da dieses an sich farblos ist. Deshalb hörte Kumpelfing schon nicht mehr hin. Gewöhnlich nimmt man grün.

›Ja, lieber Papa‹, sagte jetzt auch Elli, die einzige Tochter und das älteste Kind der Familie, denn sie hatte die Gesellschaftsspiele dabei. Und auch Franz, ihr Verlobter, bestätigte, die Getränke nicht vergessen zu haben. Mutter Kumpelfing, die selbstredend für das leibliche Wohl zuständig war, wurde nicht gefragt, denn sie vergaß als einzige nie etwas. Und Vater Kumpelfing selbst konnte nichts vergessen, da er für den Flaschenkürbis, wie das Familienraumschiff seiner volkstümlichen Form halber genannt wurde, zuständig war. Und so etwas vergißt man ja nicht, vorausgesetzt, man will damit fliegen.

Mithin hatten Kumpelfings, selbst zu siebent, alle Siebensachen beisammen und konnten unbesorgt davonfliegen, um sich in irgendeinem stillen Winkel des Sonnensystems von den Mühen der Erde zu erholen. Vater Kumpelfing gab das Zeichen zum Aufbruch, und die Familie stürzte aus dem Haus und in den Flaschenkürbis. Kumpelfing stellte, sobald jeder seinen Platz eingenommen hatte, den Innendruckregler und den Paralysator, durch den die Massenanziehung aufgehoben wurde, ein und brachte das Schiff vermittels des Horizontalpropellers auf Höhe. Und als es hoch genug war, schaltete Kumpelfing die Paralysierung wieder aus, so daß der Flaschenkürbis mit zunehmender Geschwindigkeit zurück zur Erde fiel. Obwohl Mutter Kumpelfing wußte, daß das vollkommen ungefährlich war, schrie sie ängstlich auf, denn sie wußte auch, daß ihr Mann mit diesem Manöver seine Kühnheit beweisen wollte. Gibt es aber einen schöneren Beweis der Kühnheit eines Mannes als den ängstlichen Aufschrei einer Frau? Also schrie Muttchen Kumpelfing, so ängstlich sie konnte, und Vater Kumpelfing fühlte den Mann in sich. Doch endlich, wenn auch früher als nötig, bekam er es selber mit der Angst und drückte hastig den Hebel des Reflektors, der die Massenanziehung in ihr Gegenteil verwandelte, herab, und wie von der Sehne geschnellt, schoß das Raumfahrzeug wieder nach oben. Die Erde rutschte nach unten weg, als stürze sie mit zunehmender Geschwindigkeit auf den Grund des unendlichen Weltraums. Kumpelfing schaltete rasch die Triebwerke ein, um den Flaschenkürbis auf Kurs zu bringen.

›Verflucht‹, schimpfte er plötzlich, ›was soll denn das schon wieder!‹

Genau vor ihnen, wenn auch noch einige tausend



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